Zugangskontrollsystem Version 2

Auslöser

Das System lief sauber durch, der Watchdog den ich entwicklet hatte, hat auch seine Arbeit getan. Als wir in Urlaub gingen hatten wir unseren Nachbarn ebenfalls Transponder gegeben. Das System funktionierte bis 3 Tage vor unserer Rückkehr aus den USA.

Seitdem verliert der Server die Verbindung zum Leser. Was auch immer geschah oder wie auch immer es geschah konnte ich bislang nicht ermitteln. Auch lässt sich der Javaprozess nicht mehr starten ohne dass der Prozess sich gleich wieder beendet.

Nun all das hat mich nun bewogen darüber nachzudenken die Plattform zu wechseln.

Plattformwechsel für Version 2

Der proof of concept aus Version 1 war durchaus erfolgreich. Allerdings bin ich mit der Lösung auf dem Raspberry 1 nicht so ganz zufrieden. Folgende Gründe sprechen für einen Plattformwechsel:

  • Die Firma FEIG ELECTRONIC GmbH unterstützt aktuell nur den Raspberry 1 (ARMv6) alle Bemühungen, die ARMv7 Treiber auf dem Raspberry 2 zum Laufen zu bringen, scheiterten bislang.
  • Die Raspberry Treiber (ARMv6) haben bis heute keine Möglichkeit verschlüsselt mit dem Leser zu kommunizieren. Der Bug wurde bereits 2015 gemeldet. Bislang gibt es hier allerdings keine Lösung.
  • Der Raspberry 1 hat leider nur 512 MB Ram, dies hat von Anfang an zu Engpässen geführt.
  • Es gibt beim Raspberry bekannte Probleme mit längeren Laufzeiten, wenn das Betriebssystem auf einer SD-Karte liegt. Das ist zwar schick, aber SD-Karten sind ja für häufige Schreibzyklen nicht ausgelegt.
  • Um Filesystemcrashes bei Stromausfall vorzubeugen kommt die PiUSV zum einsatz. Die Firma CW2 hat allerdings Konkurs angemeldet was bedeutet man müsste sich hier nach einer Alternative umsehen.
  • Das Gehäuse für den Server ist custom made. Ein professionelles, maßgeschneidertes Gehäuse erstellen zu lassen ist relativ teuer (im Vergleich zu den restlichen Komponenten)
  • Die bislang verwendeten Komponenten (PiUSV und PiFaceDigital2) sind sehr Raspberry spezifisch.

Das scheinbar größte Problem für mich war eine vernünftige Alternative für das Relayboard (PiFace) zu finden. Es sollte möglichst Betriebssystem unabhängig sein und mit Java ansteuerbar sein.

Nach einigen recherchen wurde ich bei der Bulgarischen Firma Denkovi Assembly Electronics LTD fündig. Ich entschied mich für das Produkt: USB Four(4) Relay Output Module,Board for Home Automation v2 und orderte dies.
Der Versandt ging zügig und problemlos. Die mitgelieferten Tools funktionierten problemlos unter Windows. Allerdings gab es aktuell keine Beispiele für Java. Ich kontaktierte die Firma und bekam 2 Tage später ein Beispielpaket für Java, welches ich zerlegte und die für mich interessanten Bestandteile herauslöste.
Aktuell habe ich nun eine eigene Java Bibliothek erstellt, mit der ich das Relayboard steuern kann.

Nun brauche ich noch einen neuen Server, der folgende Eigenschaften haben sollte:

  • Passiv gekühlt
  • Klein und stromsparend
  • x86 Technologie (um ein „normales“ Linux darauf laufen zu lassen)
  • richtige Festplatte
  • 2 Ethernet Schnittstellen (um das Lesernetz und das Administrationsnetz zu trennen)
  • mind. 2 USB Ports besser 4
  • passendes Gehäuse

Ich habe mich für den „Low Energy Server v2“ (LESv2) der Firma Thomas-Krenn.AG entschieden. Den Server werde ich noch diese Woche bestellen.

Ich werde über die Entwicklung weiter in diesem Blog berichten.